Interview mit DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt zu ihrer Schwimmgeschichte
Wie und wann haben Sie Schwimmen gelernt?
Ich habe erst mit 17 Jahren Schwimmen gelernt. In meinem Heimatdorf im Bayerischen Wald gab es zunächst kein Schwimmbad. Wir hatten einen Familienbetrieb mit Gasthaus und Landwirtschaft. Im Sommer haben wir Feriengäste beherbergt. Die ganze Familie hat mitangepackt. Ein Sommerurlaub am Meer war da nicht drin. Erst als das Freibad im Ort eröffnet wurde, bot sich für mich die Gelegenheit, Schwimmen zu lernen.
Haben Sie schon Erfahrung mit der Wasserwacht des DRK oder einer anderen Wasserrettungsorganisation gemacht?
Tatsächlich habe ich das Schwimmen von der Wasserwacht gelernt. Ich habe also selbst erlebt, wie wichtig das Engagement der Wasserwacht – in der Wasserrettung, aber auch in der Prävention und Förderung des Schwimmsports ist. Aus meiner eigenen Erfahrung heraus weiß ich, dass es Möglichkeiten des Schwimmenlernens in Wohnortnähe braucht und auch Menschen, die sich bereit erklären, Schwimmunterricht zu geben. Das ist nicht nur einfach ein Hobby, sondern ein wichtiges Ehrenamt, und ich danke allen in der Wasserwacht dafür. Das Schwimmbad, in dem ich Schwimmen gelernt habe, gibt es übrigens heute noch, und die Wasserwacht macht dort immer noch die Schwimmkurse für Kinder.
Welchen Stellenwert hat Schwimmen heute für Sie?
Schwimmen ist für mich ein gesunder Sport, der dazu beitragen kann, lebenslang fit zu bleiben. Neben der Gesundheitsförderung sind ausreichende Schwimmkenntnisse in der Bevölkerung auch lebensrettend. Das zeigen leider die tragischen Schwimmunfälle jedes Jahr in der Schwimmsaison, und insbesondere jetzt in der Corona-Pandemie. Daher lege ich viel Wert darauf, dass Kinder bereits im Grundschulalter Schwimmen lernen. Ich habe das bei meinen eigenen Kindern so praktiziert, und achte auch jetzt bei meinen Enkelkindern darauf.
Was halten Sie von unserer Initiative?
Ich unterstütze das Engagement der Wasserwacht, gemeinsam mit anderen Organisationen, darauf aufmerksam zu machen, dass die Bäderlandschaft in Deutschland erhalten bleiben muss und das Bewusstsein dafür zu schärfen, wie wichtig Schwimmen ist. Es wäre fatal, wenn als Folge der Pandemie eine Generation von Nichtschwimmern heranwächst.